Frühkartoffelimporte sind viel zu groß

EU‐Drittlandeinfuhren von Speisefrühkartoffeln summierten sich  2011 auf 381.000 (Vorjahr 410.000) t. Das war so wenig, wie in den 6 Jahren davor noch nie. Der größte Markt für diese Importe ist in Deutschland, wohin schätzungsweise ein Drittel der Menge fließt.  Selbst das kleine vorjährige Quantum war aber für den hiesigen Markt zu viel gewesen, so die Analyse der Bundesvereinigung Erzeugergemeinschaften Kartoffeln.  Auch der Zustrom von Frühkartoffeln aus Südeuropa ist überdimensioniert, was die dortigen Erzeuger in mehreren schlechten Kampagnen hintereinander schmerzlich zu spüren bekamen.   Der Frischkartoffelmarkt in Deutschland hat sich gewandelt. Lagerkartoffeln stellen die Versorgung im Frühjahr immer länger sicher und mit festschaligen Frühkartoffeln sind die deutschen Landwirte angetreten, im Juli früher umfangreich Fuß im LEH  zu fassen. Dem Verbraucherwunsch nach qualitätsgesicherten, regional erzeugten Nahrungsmitteln entspricht das. 

Frühkartoffellieferanten aus dem Mittelmeerraum haben auf die längere Verfügbarkeit von Lagerkartoffeln mit einer Konzentration auf die Sommerernten reagiert, ihr Angebot also etwas verspätet. Damit sind sie stärker in einen Wettbewerb mit deutscher Frühware getreten, den sie aber langfristig aufgrund der Kosten für Produktion, Vermarktung und Transport nicht gewinnen können, ist sich Alois Keutmann, Vorsitzender der Bundesvereinigung sicher. Er fordert deshalb ein Umdenken in den Herkunftsländern, aber auch im LEH, der die entsprechenden Signale in Richtung Mittelmeerraum senden muss.   Mit der Qualitätsoffensive Festschaligkeit haben die Frühkartoffelerzeuger in Deutschland in den vergangenen 4 Jahren bewiesen, dass sie ab Anfang Juli den überwiegenden Bedarf des LEHs an Frühkartoffeln in allen Kochtypen und in bester und stabiler Qualität bedienen können. Nicht alle Ketten des LEHs haben aber bislang darauf mit einer neuen Sortimentspolitik reagiert. Eine Auswertung von Marktforschungsdaten durch die AMI bestätigt eher das Gegenteil. Die privaten Haushalte kaufen seit einigen Jahren  im gesamten Juli bis zu 25% ausländische Ware, früher waren es nur 15%. Das enttäuscht die hiesigen Landwirte.  Ein vergleichbarer Zuwachs bei Importen im Juni war dagegen erwartet worden.

Kontakt:

Christoph Hambloch
Bundesvereinigung Erzeugergemeinschaften Kartoffeln
Dreizehnmorgenweg 10
53175 Bonn

Tel: 0228 33805352
info@bundesvereinigung‐kartoffeln.de

PM_Fruehkartoffelimporte_viel_zu_gross_09_12_2011n.pdf (92,8 KiB)

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